In unserer Welt, in der Wissenschaft und Technologie immer dominanter werden, sind Magie und Mystik oft verpönt, verheimlicht oder schlichtweg vergessen. Dabei sollten wir uns alle fragen: Brauchen wir nicht auch die Magie in unserem Leben? Die Wissenschaft mag uns die Welt erklären können, aber es ist das Magische, das Mystische und das Mythologische, das uns eine emotionale Verbindung zu ihr gibt. In diesem Blogartikel werden wir uns näher damit befassen, warum wir wieder mehr Magie in unserem Leben brauchen und wie wir sie zurückholen können. Damit Wissenschaft und Magie im Einklang existieren können.
Inhalt
Was ist Magie?
Wenn Menschen an Magie denken, kommen ihnen wahrscheinlich die verschiedensten Dinge in den Kopf. Für diejenigen mit einer sehr rationalen, wissenschaftsorientierten Denkweise ist Magie nur Hokuspokus, sie glauben nicht an übernatürliche Phänomene und vertrauen nur auf das, was sie sehen, erklären und beweisen können. Fantasy-Fans würden Magie wahrscheinlich als eine grandiose, spektakuläre Fähigkeit beschreiben, die sie selbst gern hätten, die allerdings nur in ihren Geschichten existiert. Doch Aja Devi erklärt in ihrem Buch "Weiße Magie für Anfänger":
“Magie existiert zwar tatsächlich, jedoch kommt sie meist ohne spektakuläre Effekte aus und geschieht so natürlich, dass wir sie gar nicht wahrnehmen. (...) Magie ist keine “Sache”, es ist viel mehr eine Tätigkeit, die aus der bewussten Kontrolle der umgebenden Kräfte besteht."
Magie kann bereits in den kleinsten Dingen und Tätigkeiten stecken, wenn wir sie achtsam betrachten. Doch Achtsamkeit ist nur der erste Schritt zum magischen Leben. Denn sie geht Hand in Hand mit der Selbstreflexion, der Selbsterkenntnis und der Erhöhung der eigenen Schwingung. Wenn man sich dafür öffnet und nach den geistigen Gesetzen der Welt lebt, merkt man schell, wie sich das Leben umstrukturiert und man Herr:in der eigenen Geschichte wird. Man wird sich seiner selbst bewusst, man wird ermächtigt und genau das ist Magie.
Hat die Natur durch die Wissenschaft ihre Heiligkeit verloren?
Für den größten Teil der Menschengeschichte waren wir eng mit der Natur verbunden und haben im Einklang mit ihr und ihren Ressourcen gelebt. Jeder Stein, jeder Windhauch, jede Narung, die wir ihr entnahmen, war göttlich. Doch mit der Entwicklung des Naturalismus im 17. Jahrhundert begann die westliche Welt, sich zunehmend von der Vorstellung einer heiligen Natur zu lösen.
Die Idee, dass alle Dinge göttlich sind, wurde durch eine rein materialistische Weltanschauung ersetzt, die nur noch das Messbare und Überprüfbare akzeptierte. Diese Vorstellung führte zu einer Veränderung im Umgang mit der Natur: Statt sie zu verehren, haben wir begonnen, sie auszubeuten und zu unterwerfen.
Heute bekommen wir die Auswirkungen dieser Veränderung immer deutlicher zu spüren: Naturkatastrophen, Klimawandel, Artensterben und Umweltverschmutzung bedrohen unsere Existenz und die unseres Planeten. Menschen verlieren den mentalen Halt, sind permanent gestresst von der Schnelllebigkeit unserer Welt. Die westliche Welt scheint vergessen zu haben, dass alles Leben miteinander verbunden ist und dass wir Teil eines größeren Ganzen sind.
In diesem Kontext ist die Idee der spirituellen Ökologie entstanden, die versucht, das Verständnis für die Heiligkeit der Natur wiederherzustellen. Die spirituelle Ökologie betont die Verbundenheit von Geist, Natur und Mensch und die Bedeutung einer umfassenden Sichtweise auf die Welt.
Sie verbindet die Wissenschaft mit der Spiritualität und offenbart die Notwendigkeit, wieder ein tieferes Verständnis für die heiligen Aspekte der Natur zu entwickeln. Sie ist ein Aufruf zum Handeln. Wir müssen uns wieder bewusst machen, dass wir Teil der Natur sind und dass unser Wohlstand von der Gesundheit unseres Planeten abhängt.
In diesem Sinne ist die spirituelle Ökologie eine Erinnerung daran, dass wir nicht nur Verbraucher der Natur sind, sondern auch Teil von ihr. Denn nur wenn wir unsere Beziehung zur Natur wiederherstellen und in Einklang mit ihr leben, können wir eine nachhaltige Zukunft für uns und für unseren Planeten schaffen.
Wie können wir wieder mehr Magie in unser Leben holen?
Spiritualität und Religion sind tief in uns verankert, das haben Neurowissenschaftler bestätigt. Ein überraschend alter Teil des Gehirns, das periaquäduktale Grau, ist eigentlich für grundlegende Emotionen wie Schmerz, Angst und Fluchtreflexe verantwortlich, aber auch für Spiritualität und Religion. Es zeigt, wie essentiell das Bedürfnis nach Spiritualität in uns Menschen ist.
Der Blick auf die Welt durch die Linse der Magie ist lediglich ein Weg innerhalb der Spiritualität. Er muss nicht für jeden der richtige Ansatz sein - doch wenn du diesen Blogartikel auf der Website einer Hexe gerade liest, stehen die Chancen gut, dass auch du deinen Zugang zur tiefen Spiritualität durch den magischen Ansatz finden kannst.
Achtsamkeit im Alltag finden
Unser Alltag kann oft stressig und hektisch sein, so dass wir uns schnell in einem Strudel von Aufgaben und Verpflichtungen verlieren. Dabei passiert es, dass wir den Blick für die kleinen, aber wertvollen Dinge des Lebens verlieren und uns immer mehr von der Magie der Welt entfernen. Durch Achtsamkeit in unseren Alltag können wir uns wieder bewusster auf die Schönheit um uns herum konzentrieren.
Achtsamkeit ist vielfältig. Ein erster Schritt ist es, sich bewusst Zeit zu nehmen, um innezuhalten und sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren. Das kann zum Beispiel bedeuten, sich bewusst Zeit für eine Tasse Tee zu nehmen und jeden Schluck zu genießen und die einzelnen Aromen zu schmecken. Auch ein Spaziergang in der Natur, ganz ohne Handy und Musik, öffnet unsere Sinne und lässt uns die Schönheit der Umgebung neu entdecken.
Achtsam sein, heißt auch dankbar zu sein. Statt sich auf das zu konzentrieren, was uns fehlt oder was nicht gut läuft, können wir uns auf die Dinge konzentrieren, die uns glücklich machen und daraus unsere Kraft ziehen.
Mythologie erforschen
Unsere Vorfahren haben uns eine reiche Tradition an Märchen, Legenden und Mythen hinterlassen. SIe können uns dabei helfen, den Zauber des Lebens wiederzuentdecken.
In diesen Geschichten finden wir oft archetypische Figuren und Symbole, die uns etwas über uns selbst und die Welt um uns herum erzählen. In vielen Kulturen waren Mythen und Legenden eine wichtige Art und Weise, um Wissen, Werte und Traditionen weiterzugeben. Die Kelten und andere naturverbundene Völker hatten eine besonders starke Verbindung zur Natur, die sich in ihrer Mythologie widerspiegelte.
Ein Beispiel dafür ist die Göttin Brigid, die in der keltischen Mythologie als Göttin des Frühlings, der Heilung und der Schmiedekunst verehrt wurde. Sie symbolisierte das Erwachen der Natur im Frühling und wurde mit dem Feuer assoziiert, das Leben und Energie spendet. Indem wir den Frühling mit einer Gottheit verbinden, können wir seine Ankunft noch dankbarer wahrnehmen und verstehen, wie wichtig er für unsere Vorfahren und ihren Lebenszyklus war.
Durch die Mythologie haben die Chance eine tiefere Verbindung zur Natur aufzubauen und unsere Wertschätzung für sie zu stärken.
Wissenschaft und Spiritualität kombinieren
Dass sich Wissenschaft und Spiritualität ausschließen, ist ein alter Mythos, der sich hartnäckig hält. Der Philosoph Thomas Metzinger bekräftigt sogar das Gegenteil, nämlich dass Spiritualität und Wissenschaft auf der gleichen Grundidee beruhen:
“Spiritualität ist im Kern eine epistemische Einstellung. Spirituelle Personen wollen nicht glauben, sondern wissen. Es geht um eine erfahrungsbasierte Form von Erkenntnis, die mit innerer Aufmerksamkeit, Körpererfahrung und der systematischen Kultivierung bestimmter veränderter Bewusstseinszustände zu tun hat.”
Das Rauschen des Windes in den Bäumen darf also der freundliche Waldgeist sein, der uns auf unserem Spaziergang begleitet, wenn es uns hilft unsere emotionale Verbindung zu dem Wald zu stärken, den Spaziergang achtsamer wahr zu nehmen und unsere Lebenserfahrung zu vertiefen. Gleichzeitig dürfen wir wissen und anerkennen, dass dieses Rauschen die Bewegung der Luftmassen ist, die auf die Blätter und Zweige der Bäume treffen, Verwirbelungen in der Luft erzeugen, die sich ausbreiten und als Schallwellen wahrgenommen werden können.
Auch wenn Zweiteres vielleicht die unromantischere Beschreibung der Geschehnisse ist, muss sie nicht gleich weniger magisch sein - es ist lediglich eine andere Umschreibung des gleichen Phänomens, das von uns als einzelne Person einerseits im Kopf verarbeitet und gleichzeitig mit dem Herzen gefühlt wird. Wenn du also das nächste Mal zu einem Spaziergang durch den Park aufbrichst, versuch doch mal, dich für die Magie der Natur zu öffnen und sie mit einer neuen, magischen Linse zu betrachten. Ich bin gespannt, was du entdeckst.
Quellen und weiterführende Literatur
Für weiterführende Literatur zu dem Thema, schaue bei meinen Empfehlungen vorbei.
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